Herbsttreffen 2021 in Wittighausen.

NABU-Kreisverband tagte - Michael Salomon nach fast 20 Jahren an der Spitze des Führungsteams verabschiedet.

Die Fränkischen Nachrichten berichteten am 1. Oktober 2021 über die Versammlung:

Main-Tauber-Kreis. Der Kreisverband Main-Tauber des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), der sich von Niederstetten bis Freudenberg erstreckt, wählte bei seiner Herbstversammlung in Wittighausen ein fast völlig neues Führungsteam.

Jürgen Hönninger (Wittighausen), Michael Hökel (Boxberg) und Wolfgang Dornberger (Niederstetten) werden als gleichberechtigte Vorsitzende die Geschicke des Kreisverbands in den nächsten Jahren leiten. Klaus Groß (Lauda) unterstützt dabei als Beisitzer, Kassenprüfer sind Dr. Michael Lippert (Tauberbischofsheim) und Tilmann Hofmann (Großrinderfeld).

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Michael Salomon (Lauda), Frank Mützel (Großrinderfeld), Karl-Heinz Ott (Wertheim), Rudi Link (Main-Wildbach Freudenberg) und Rudi Schneider (Külsheim) wurden von Jürgen Hönninger mit einem Präsent verabschiedet. Er hob dabei besonders hervor, dass die aus dem Vorstand ausscheidenden Mitglieder zum Teil länger als 20 Jahre ihr Amt ausgeübt haben.

Eine besondere Würdigung erfuhr Michael Salomon durch den Vertreter der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt des Main-Tauber-Kreises, Stephan Zöller. Wie dieser feststellte, habe Salomon das Amt des Vorsitzenden fast 20 Jahre mit großem Engagement ausgeübt. Man sei in ständigem Kontakt gewesen und habe auf vielen Gebieten – etwa bei der Verleihung des Naturschutzpreises durch den Kreis und der jährlichen Fledermauszählung – eng zusammengearbeitet. Dieses Miteinander sei stets durch große Sachlichkeit und gegenseitigen Respekt gekennzeichnet gewesen. Dafür sprach Zöller Michael Salomon im Namen der gesamten unteren Naturschutzbehörde seinen Dank aus.

Vor den Wahlen hatte Michael Salomon auf die in den vergangenen 20 Jahren geleistete Arbeit im Kreisverband zurückgeblickt. Dabei stellte er verschiedene Höhepunkte vor, die in erster Linie der Vertiefung der Tier- und Pflanzenartenkenntnis, zahlreichen Exkursionen und Begehungen sowie der Erstellung von Stellungnahmen galten. Die über 20 Vorträge und ganztägigen Fortbildungsseminare zu Themen wie etwa Biber und Wiesenweihe, Bestimmung von Libellen und Pflanzen oder der sichere Umgang mit Motorsense und Balkenmäher hätten stets großen Anklang gefunden. Die in Workshops erarbeiteten Stellungnahmen wie beispielsweise zur Nachmeldung von FFH- Gebieten, zu der vom Regionalverband Heilbronn-Franken vorgelegten Ausweisung von regionalen Vorranggebieten für die Windenergienutzung oder zu SuedLink-Planungen, hätten auf die endgültigen Fassungen der Planungskommissionen eingewirkt.

Nach Bericht von Kassier Frank Mützel bestätigte Prüfer Tilman Hofmann die ordnungsgemäße Führung der Finanzen. Die von ihm beantragte Entlastung des Vorstands wurde einstimmig gewährt.

Vor der Versammlung hatte bereits eine Begehung des Naturdenkmals „Ried“ stattgefunden. Dessen Geschichte und ökologischen Merkmale stellte Jürgen Hönninger vor. Das rund sechs Hektar große Feuchtgebiet am Insinger Bach wurde in den 1970er Jahren von der heutigen Nabu-Ortsgruppe mitentwickelt und gepflegt, so dass es zu einem der bedeutendsten zusammenhängenden Schilf- und Riedflächen im Main-Tauber-Kreis wurde.

Nachdem sich vor einigen Jahren der Biber angesiedelt habe, sei durch den Ankauf benachbarter Flächen zwischen dem Naturdenkmal und der Kreisstraße Unterwittighausen – Bütthard durch die Gemeinde Wittighausen das Feuchtbiotop erheblich erweitert. Hierbei habe Bürgermeister Marcus Wessel sich besonders engagiert, hob Hönninger hervor. Durch die Erweiterung sei das Konfliktpotenzial zwischen Landwirten und Bibern entschärft worden. Gerade der Tätigkeit des Nagers Bibers sei es zu verdanken, dass im „Ried“ zahlreiche als stark gefährdete oder sogar als vom Aussterben bedrohte Vogelarten anzutreffen seien. Die Tiere des „Rieds“ könnten besonders gut von einer Aussichtsplattform und einer von der Nabu-Gruppe Wittighausen errichteten Beobachtungskanzel aus beobachtet werden. Zur Bestätigung von Jürgen Hönningers Ausführungen konnten die Teilnehmer während der Begehung einen Turmfalken, viele Stare, etliche Stockenten, fünf Silberreiher und eine Wasserralle beobachten. nabu