Am Sonntagmorgen, den 6. Juli 2025 nahm Frau Anna Fritz Kontakt mit dem NABU auf. Sie schilderte ihre Beobachtungen der letzten Wochen wie folgt: ..."Seit dieser Woche sehe ich immer wieder einen zweiten Vogel beim Kampf bzw. Flug in der Luft. Einmal konnte ich die Flügelunterseite grob erkennen. Und ich sah eine weiße / schwarz / braune Musterung. Daher vermute ich, dass es sich um einen weiblichen Vogel handeln könnte. Da die Sichtungen alle im gleichen Bereich waren, könnte es sein, dass sich auch ein Nest in der Nähe befindet. Das Nest könnte in einem Feld liegen und da die Ernte bereits begonnen hat und ich bis jetzt noch nicht herausfinden konnte, wo genau es sich befindet, wende ich mich heute an Sie. Vielleicht ist es Ihnen möglich herauszufinden, ob es tatsächlich ein Nest ... hier gibt oder ob sich mein Verdacht nicht bestätigt. Ich hänge Ihnen einen Standpunkt an, um den die Sichtungen waren. Sie können mich auch gerne telefonisch erreichen. Ich freue mich von Ihnen zu hören"...
Michael Hökel vom NABU leitete die Infos noch am selben Tag an die untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis weiter. Auch dort war man sich der gebotenen Eile bewusst und verständigte umgehend einen ehrenamtlichen Wiesenweihen-Betreuer. Herr Karl Ott konnte dann auch nach wenigen Tagen der Infoweitergabe von Frau Fritz bei Grünsfeld nicht nur einen, sondern gleich zwei Horste mitten im Getreidefeld lokalisieren.
Nach dem Fund der Horste wurde von Herrn Karl-Heinz Geier vom Landratsamt mit den Landwirten Kontakt aufgenommen, die die Getreidefelder bewirtschaften. Diese unterstützen die Artenschutzmaßnahme nun, indem sie bei der Getreideernte großzügig um die Horststandorte herummähen. Dadurch können die Wiesenweihen ihre Brut erfolgreich aufziehen. Die Landwirte werden für den Ernteausfall finanziell entschädigt.
Frau Fritz hat mit ihrem Engagement für den Naturschutz zwei Wiesenweihenfamilien das Leben gerettet. Herzlichen Dank! Ein Dank geht auch an die gute Zusammenarbeit von staatlichem + ehrenamtlichem Naturschutz, insbesondere an die Herren Ott und Geier.