Frühjahrstreffen 2024 in Werbach.

NABU-Kreisverband tagte - Exkursion zur "Limbachsleite" und anschließende Versammlung im Sportheim.

Fotos von Klaus Groß, Jürgen Hönninger & Michael Hökel anklicken!


jhoe .  Main-Tauber-Kreis. Mit 30 Personen sehr gut besucht war die Frühjahrsversammlung des NABU-Kreisverbandes Main-Tauber im Sportheim in Werbach. Im Mittelpunkt stand der Vortrag „Insektenfreundliche Mahd“ von Christian Andres von Büro Andrena. Im Vorfeld der Sitzung begrüßte Michael Hökel im Namen des NABU-Kreisverbandes die zahlreichen Naturschützer in Werbach und lud zu einer gemeinsamen Begehung des Kleinods „Limbachsleite“ ein. Christian Andres hat das 28 ha große Gebiet vor kurzem erst kartiert und stellte die beeindruckende Flora und Fauna vor. Durch seine verschiedenen Lebensraumtypen wie Magerwiesen, Magerrasen, Trockenrasen, Trockenmauern und offenen Felsflächen finden dort über 350 Pflanzenarten und 680 Tierarten optimale Bedingungen vor. Viele vorkommenden Arten sind streng geschützt oder sogar vom Aussterben bedroht. Neben dem Blaugras blühten die Küchenschelle in voller Pracht. „Mit einer Auflichtung der Kiefernbestände könnte man die Trockenrasenarten weiter fördern und eine Verbindungsschneise zu den benachbarten Flächen in Böttigheim schaffen, um einen genetischen Austausch der Insekten zu fördern“, schlug Andres den Naturschützern vor. Die Sitzung moderierte Wolfgang Dornberger vom Kreisverband und gab das Wort an Christian Andres weiter, der das Thema „Insektenfreundliche Mahd“ sehr anschaulich darstellte. Mit der Krefelder Studie über den Insektenrückgang um 70% rückte das Thema in die breite Öffentlichkeit. Mit jeder Mahd werden zwar Insekten gefährdet bzw. getötet, aber ohne Mahd kommt es ganz schnell zu einer Verarmung der Arten und zu einer Verbuschung der Landschaft. Entscheidend ist die Art der Mahd. Beim Mulchen sind die meisten Todesopfer zu beklagen. Dem Kreiselmäher sollte wenn möglich der Balkenmäher vorgezogen werden, da hier die größten Überlebenschancen bestehen. Eine Schnitthöhe von größer als 6 cm ist ebenfalls anzustreben, damit die bodennahen Bewohner und Eier überleben. Eine normale Wiese sollte i.d.R. zweimal im Jahr geschnitten werden, ein Trockenhang nur einmal im Frühherbst. Der Königsweg ist die Mosaikmahd, bei der immer wieder Bereiche mit Altgras stehen bleiben. „Mut zur Vielfalt ist angesagt“, so Andres zum Abschluss. Albrecht Rudolf von der NABU-Gruppe Werbach wies auf die große Bedeutung des Straßenbegleitgrüns im Main-Tauber-Kreis für den Insektenbestand hin. Michael Hökel stellte den Kassenbericht vor, gab Informationen zur Mitgliederwerbung und schloss mit der Bekanntgabe des Termins für das Herbsttreffen am 27.09.2024.